Ausbildungsprogramm für künftige Landärzte in Unterfranken gestartet – Bayerns Gesundheitsministerin: „Beste Landpartie Allgemeinmedizin“ wird auf die Regionen Main-Spessart und Haßfurt/Schweinfurt ausgeweitet

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15.10.2020 11:30 Uhr
München

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml will mehr Landärzte für Unterfranken gewinnen. Huml unterstrich am Donnerstag in einer Pressemitteilung zu der Auftaktveranstaltung für das Ausbildungsprogramm "Beste Landpartie Allgemeinmedizin (BeLA) – Unterfranken" in Würzburg: "Mein Ziel ist, mehr junge Medizinerinnen und Mediziner für die Arbeit auf dem Land zu gewinnen. Deshalb hat das bayerische Gesundheitsministerium das Ausbildungsprogramm BeLA für künftige Landärzte auf Unterfranken ausgeweitet.“

Die Ministerin, die wegen der kurzfristig für den Donnerstag angesetzten Beratungen des Kabinetts nicht an der Auftaktveranstaltung in Würzburg teilnehmen konnte, ergänzte: "Wir fördern dieses bayernweite Programm mit insgesamt knapp 8 Millionen Euro. 'BeLA – Unterfranken' wird für die Laufzeit von vier Jahren mit rund 1,9 Millionen Euro unterstützt. Damit wollen wir für junge Medizinerinnen und Mediziner eine Brücke bauen für ihren Weg aus der Universität in die Landarztpraxis."

Huml betonte: "Bayern ist mit BeLA, das wir im Juli 2018 gestartet haben, bundesweit Vorreiter – und das Programm läuft sehr erfolgreich! Ich freue mich sehr, dass es mittlerweile an drei Standorten und in neun bayerischen Modellregionen angeboten wird. Aufgrund der positiven Resonanz in den anderen Regionen haben wir das Programm in Kooperation mit der Julius-Maximilians-Universität Würzburg auch auf Unterfranken ausgeweitet. Neu hinzugekommen sind die zwei Modellregionen Main-Spessart und Haßfurt/Schweinfurt."

Geleitet wird das Programm in Unterfranken vom Institut für Allgemeinmedizin und Institut für Medizinische Lehre und Ausbildungsforschung am Uniklinikum Würzburg.

Die Ministerin erläuterte: "Mit BeLA bieten wir den Studierenden beste Ausbildungsbedingungen und eine optimale Vorbereitung auf die vielfältigen und sehr verantwortungsvollen Aufgaben eines Allgemeinmediziners und Hausarztes. Erreicht wird das dadurch, dass die beteiligten Lehrkrankenhäuser und Arztpraxen sehr eng vernetzt sind und den Studierenden eine intensive Betreuung anbieten. Es gibt Wohnungsangebote, aber auch Projektarbeit oder Notdienstwochenenden vor Ort, um die Studierenden frühzeitig an die Region zu binden. Mentoren stehen ihnen zur Seite."

Huml ergänzte: "Im Rahmen des Programms können Studierende ein monatliches Stipendium in Höhe von 600 Euro erhalten. Im Gegenzug verpflichten sie sich dazu, nach Abschluss des Studiums ihre Facharztweiterbildung für Allgemeinmedizin im Weiterbildungsverbund der Region zu absolvieren, in der die studentische Ausbildung erfolgt ist."

Huml fügte hinzu: "Gerade in der Pandemie hat sich wieder gezeigt, wie wichtig es ist, dass wir überall in Bayern – in den Ballungsräumen und in den ländlich geprägten Regionen – eine ausreichende ambulante Versorgung mit Hausärztinnen und Hausärzten haben. Sechs von sieben COVID-19-Patienten konnten nach Angaben der Kassenärztlichen Bundesvereinigung sowie der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns ambulant behandelt werden. Auch deshalb konnte in Deutschland eine Überlastung der stationären Behandlungskapazitäten für schwere Fälle vermieden werden. Das zeigt uns, wie wichtig die Hausärzte nicht nur für jeden einzelnen sind. Sie sind eine wichtige Stütze für unser gesamtes Gesundheitssystem."

"Beste Landpartie Allgemeinmedizin" (BeLA) ist eine Weiterentwicklung des Ausbildungskonzeptes Allgemeinmedizin Dillingen ("AKADemie") und wurde in enger Kooperation mit der Technischen Universität München und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg weiterentwickelt. Bei "BeLA" arbeiten Kliniken als anerkannte Lehrkrankenhäuser der beteiligten Regionen mit Hausarztpraxen zusammen. Das Programm zeichnet sich durch eine intensive Betreuung der Medizinstudierenden in den Lehrkrankenhäusern und Hausarztpraxen aus. Hervorzuheben sind auch die zusätzlichen Angebote zur Einbindung der Studierenden in die jeweilige Region wie etwa Wohnungsangebote, Projektarbeit oder Notdienstwochenenden, praxisnahe zusätzliche Ausbildungsinhalte und eine intensive Betreuung durch Mentoren.

"BeLA" war zum Wintersemester 2018/19 zunächst an den südbayerischen Standorten Dillingen, Mühldorf am Inn und Eichstätt/Kösching gestartet. Im Sommersemester 2019 begann "BeLA Nord" dann auch in den nordbayerischen Modellregionen Forchheim/Ebermannstadt, Kulmbach/Stadtsteinach, Weißenburg/Gunzenhausen und Scheßlitz/Burgebrach.

Der Beitrag Ausbildungsprogramm für künftige Landärzte in Unterfranken gestartet – Bayerns Gesundheitsministerin: „Beste Landpartie Allgemeinmedizin“ wird auf die Regionen Main-Spessart und Haßfurt/Schweinfurt ausgeweitet erschien zuerst auf Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege.



Quellenangaben

www.stmgp.bayern.de/



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