„Innere Sicherheit ist kein Zufallsprodukt“

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03.05.2016
Straubing
LKRS. LANDSHUT.Polizei-Vizepräsident Scherl und Kollegen bei Landrat Dreier: Hoher Sicherheitsstandard im Landkreis.

Die Innere Sicherheit ist im Landkreis Landshut auf einem hohen, über dem bayerischen Landesdurchschnitt liegendem Standard – geprägt von überdurchschnittlichen Aufklärungsquoten und niedrigen Kriminalitätsraten: Dieses Fazit haben Niederbayerns Polizei-Vizepräsident Anton Scherl und die Leiter der für das Gebiet des Landkreises zuständigen Polizei-Dienststellen für das Jahr 2015 bei einem Sicherheitsgespräch mit Landrat Peter Dreier gezogen. Landrat Dreier bezeugte dabei seinen Respekt vor der guten Arbeit der Polizei-Beamten, ihrer Motivation und Professionalität: Trotz der hohen zusätzlichen Belastungen durch die Flüchtlingswelle im vergangenen Jahr hätten die Mitarbeiter der hiesigen Polizei-Behörden ein Höchstmaß an Sicherheit gewährleistet.

Mit ihrer Arbeit, von der Präsenz auf den Straßen und im öffentlichen Raum bis hin zu einer breit gefächerten Präventionsarbeit beschreite die Polizei den absolut richtigen Weg, resümierte Landrat Dreier bei der Vorlage des Sicherheitsberichts 2015 der Polizei. Eine Anerkennung, die Polizei-Vizepräsident Scherl und seine Kollegen natürlich gerne vernahmen.
Scherl unterstrich seinerseits, dass sich Niederbayerns Polizisten durch ein hohes Maß an Engagement auszeichneten: „Sicherheit ist kein Zufallsprodukt“, betonte er. Landrat Dreier und die seine Gäste waren sich einig, dass gerade auch die enge, reibungslose und vertrauensvolle Zusammenarbeit des Landratsamts mit der Polizei sich auf diesem Sektor sehr positiv und zum Vorteil der Bürgerschaft auswirkt.
Gradmesser dieser Sicherheit sind für die Statistiker der Polizei insbesondere die sogenannten Häufigkeitszahlen sowie die Aufklärungsquoten. Die Häufigkeitszahl gibt die Anzahl der angezeigten Straftaten in einem Jahr wieder, umgerechnet auf 100000 Bürger. Bei dieser Häufigkeitszahl ist für das Jahr 2015 für den Landkreis Landshut (rund 152000 Einwohner) ein Rückgang der Straftaten von fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen, in absoluten Zahlen: von 3024 auf 2872.
Lässt man die „außerländerspezifischen Verstöße“ außer Acht – das heißt: Verstöße gegen Aufenthalts-, Asylverfahrens- und EU-Freizügigkeitsgesetz –, ergibt sich ein Rückgang um 223 Straftaten oder 4,9 Prozent. Der Landkreis Landshut liegt in jedem Fall, nach dem Landkreis Freyung-Grafenau am – in diesem Fall erfreulichen – untersten Ende der Skala in Niederbayern und weit unter dem Bayern-Durchschnitt. (Wie die Polizeibeamten im Übrigen darlegten, sind die vielen im vergangenen Jahr ins Land gekommenen Asylbewerber in Sachen Kriminalstatistik im hiesigen Raum nicht auffälliger als irgendeine andere abgrenzbare Gruppe.)
Erhöht hat sich für 2015 erfreulicherweise die Aufklärungsquote für Straftaten, die im Landkreis begangen wurden – um 1,3 Prozent auf 67,3 Prozent, wie Vizepräsident Scherl und die Polizei-Dienststellenleiter darlegen konnten: Helmut Eibensteiner (Polizei-Inspektion/PI Landshut), Werner Mendler (Kriminalpolizei Landshut, Christian Schweiger (Verkehrs-PI Landshut), Hermann Vogelgsang (PI Vilsbiburg), Bernhard Walter (PI Rottenburg) und Franz Geigenberger (Autobahn-Polizeistation Wörth/Isar).
Wie für das Jahr 2014 verzeichnete die Polizei auch für das vergangene Jahr einen Anstieg bei der Gewaltkriminalität: Körperverletzungsdelikte geschehen häufig unter Alkohol-Einfluss, bei knapp zwei Fünftel der Fälle. Wie in der Diskussion erwähnt wurde, spielen unter anderem die langen Öffnungszeiten in Lokalen eine Rolle bei dem Anstieg der Vorfälle. Als einzige erfreuliche Nachricht für diesen Bereich können die Statistiker der Polizei vermelden, dass die Aufklärungsquote hier sehr hoch ist (im Bereich des Polizeipräsidiums Niederbayern beträgt sie 85,4 Prozent).
Werner Mendler, der Leiter der Kriminalpolizei-Inspektion Landshut, konnte beim Thema Gewaltkriminalität von einem Mordversucht berichten, der letztlich nur durch Glück im Unglück des potentiellen Opfers entdeckt worden ist: Eine Frau hatte versucht, ihren Ehemann mit hochdosierten Blutverdünnungsmittel umzubringen. Der Fall wird alsbald vor dem hiesigen Landgericht verhandelt.
Im Bereich der Straßenkriminalität registrierte die Polizei fürs Jahr 2015 einen Rückgang um 13,4 Prozent, oder in Zahlen: von 98 Straftaten auf 633 Fälle. Eine Entwicklung, die man sehr begrüße, wie sich alle Teilnehmer an dem Sicherheitsgespräch einig waren – gerade die Straßenkriminalität beeinflusst das „subjektive Sicherheitsgefühl“ der Menschen: Straßenkriminalität umfasst alle Straftaten im öffentlichen Raum, wie Sachbeschädigungen, Diebstähle und Körperverletzungen.
Eine positive Entwicklung zeigt die Polizei-Statistik für den Landkreis Landshut auch in punkto Wohnungseinbrüche auf – einen Rückgang um 46 auf letztes Jahr 93 Einbrüche. Vizepräsident Scherl verwies dabei auf umfangreiche Präventionsarbeit und andere Maßnahmen von Seiten der Polizei. Er stellte dabei heraus, dass 44 Prozent solcher Einbrüche im Versuchsstadium steckenblieben – von der Polizei empfohlene Sicherungsmaßnahmen brächten messbare Erfolge.
Für Informationen rund um den technischen Einbruchsschutz stehen die Fachberater bei den kriminalpolizeilichen Beratungsstellen interessierten Bürgern als kostenfreier Ansprechpartner zur Verfügung. Wer sich von einem Fachmann der Polizei über Einbruchschutz informieren lassen möchte, kann sich unter der Telefonnummer 0871/9252-0 an die Kriminalpolizeiinspektion Landshut wenden.
Für die gesamten Diebstahls-Kriminalität verzeichneten die Statistiker für den Landkreis Landshut einen erheblicher Rückgang, um 11,7 Prozent gegenüber 2014 oder in Zahlen; um 152 auf 1150 Fälle. Im Bereich der Rauschgiftdelikte zeigten die Zahlen im Gegensatz dazu wieder nach oben: Mit einem Plus von 25 Straftaten auf 248 Fälle ergibt sich prozentual eine Steigerung von 11,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Im Verkehr auf den Straßen im den großen Gebiet des Landkreises (rund 1348 Quadratkilometer, das ist mehr als die Hälfte der Fläche des Saarlandes) hat es im letzten Jahr mehr Unfälle und mehr Tote gegeben als 2014: Die Unfallzahlen kletterten um 9,4 Prozent nach oben (insgesamt 4.695 Verkehrsunfälle im Jahr 2015), die Zahl der Todesopfer stieg von elf auf 17.
Erfreulich ist nach den Darlegungen der Polizei-Beamten der Rückgang der Verkehrsunfälle, bei denen überhöhte Geschwindigkeit die Hauptursache war: Hier ging die Zahl der Unfälle von 168 (2014) auf 134 (2015) zurück, ein Minus von 20,2 Prozent. Die Polizeibeamten führten das auch auf verstärkte Tempo-Kontrollen zurück und kündigten an, dass die Polizei hier auch weiterhin nicht locker lassen werde.


Medien-Kontakt: Pol.-Präs. Ndby., Presse-Team, Jürgen Rauch, KHK, 09421-868-1015
Veröffentlicht am 03.05.2016 um 09:20 Uhr


Quellenangaben

Polizeipräsidium Niederbayern



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