Bayerische Grenzpolizei: Erfolgreiche Kontrollaktion im Grenzraum zu Tschechien – Zahlreiche Aufgriffe und Sicherstellungen - 4 Haftbefehle vollstreckt - Schlagstöcke und Munition sichergestellt

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02.10.2020 11:34 Uhr
Straubing
Einen Einsatz zur Bekämpfung der grenzüberschreitenden Kriminalität führte die Bayerische Grenzpolizei am Donnerstagnachmittag im Grenzgebiet zu Tschechien durch.

Von Hof in Oberfranken bis nach Freyung in Niederbayern kontrollierten die Fahnder der Bayerischen Grenzpolizei im Rahmen einer Schwerpunktaktion den grenzüberschreitenden Verkehr von und nach Tschechien. An den zahlreichen stationären und mobilen Kontrollstellen wurden sie dabei von Kräften der Bayerischen Bereitschaftspolizei, der Bundespolizei, des Zolls und der Bayerischen Landespolizei unterstützt.
Innerhalb weniger Stunden konnten 19 Fahndungserfolge verzeichnet sowie 51 Straftaten und Ordnungswidrigkeiten festgestellt werden.
So wurde ein 29-jähriger Rumäne mit Haftbefehl der Staatsanwaltschaft Dortmund gesucht. Die Fahnder kontrollierten den Mann auf der A 6 bei Pleystein (Lkrs. Neustadt a.d. Waldnaab). Nachdem er die Geldstrafe wegen Diebstahls in Höhe von 1.190 € nicht begleichen konnte, erwarten ihn nun 119 Tage Haft. Er wurde in die JVA Weiden i.d. Oberpfalz eingeliefert.
Zudem muss er sich wegen eines Verstoßes gegen das Waffengesetz verantworten, weil er in der Mitteilkonsole seines Pkw ein Springmesser mit einer Klingenlänge von 10 cm mitführte.

Der Weg in die JVA blieb einem 29-jährigen Rumänen erspart. Der Mann blieb ebenfalls im Fahndungsnetz auf der A 6 bei Pleystein hängen. Er war wegen Fahren ohne Fahrerlaubnis durch die Staatsanwaltschaft Nürnberg ausgeschrieben und konnte seine Reise nach Zahlung von 700 € fortsetzen.

Ein Untersuchungshaftbefehl der Staatsanwaltschaft Stuttgart beendete die Reise für eine 31-jährige Rumänin. Die Frau wurde als Mitfahrerin in einem Kleintransporter ebenfalls auf der A 6 bei Pleystein festgestellt. Sie wird nun in die nächstgelegene Justizvollzugsanstalt eingeliefert.

Festgenommen wurde ein 31-jähriger Rumäne bei der Kontrolle auf der A 3 im Landkreis Straubing-Bogen. Gegen den Mann besteht ein rumänischer Auslieferungshaftbefehl. Er wird heute im Laufe des Tages dem zuständigen Ermittlungsrichter vorgeführt.

In 15 weiteren Fällen waren Personen und Fahrzeuge in den Fahndungssystemen der Polizei verzeichnet.

So beschlagnahmten die Fahnder auf der A 6 bei Pleystein den Führerschein eines 30-jährigen Rumänen. Nach dem Fahrer eines Kleintransporters wurde von der Staatsanwaltschaft Memmingen wegen eines Verkehrsdeliktes gefahndet. Er musste seine Weiterreise zu Fuß fortsetzen.

Ein ungarischer Kleintransporter war von den französischen Behörden zur Fahndung ausgeschrieben. Bei der Kontrolle an der A 93 im Raum Trogen (Landkreis Hof) stellten die Fahnder bei dem 29-jährigen Fahrer zudem drogentypische Auffälligkeiten fest. Ein entsprechender Schnelltest verlief positiv. Gegen den Ungarn wird nun wegen eines Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz und wegen Fahrens unter Drogeneinfluss ermittelt.


Insgesamt stellten die Fahnder entlang der Grenze zu Tschechien sechs Personen fest, die unter Drogeneinfluss ein Fahrzeug lenkten.

So auch auf der A 93 in Höhe der Anschlussstelle Selb-Nord. Die Fahnder kontrollierten einen 37-jährigen Slowenen, der drogentypische Anzeichen zeigte. Dies zog einen Drogenschnelltest und eine Blutentnahme nach sich. Der Fahrer eines Kleintransporters wurde angezeigt. Bei einem 28-jährigen Mitfahrer wurden geringe Mengen Betäubungsmittel aufgefunden. Dieser muss sich nun wegen eines Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz verantworten.

Ein „Sammelsurium“ nicht erlaubter Gegenstände führte ein 32-jähriger Franzose mit. An der Kontrollstelle in Furth im Wald entdeckten die Beamten in dessen Gepäck eine Signalwaffe mit Munition, ein Pfefferspray, einen Schlagring sowie eine Marihuanamühle. Den Franzosen erwarten nun Anzeigen nach dem Betäubungsmittel- und dem Waffengesetz.

Insgesamt stellten die Beamten sieben Verstöße gegen das Waffen- und acht gegen das Betäubungsmittelrecht fest.

Im Kofferraum eines rumänischen Pkw entdeckten die Beamten auf der Rastanlage „Bayerwald“ an der A 3 (Landkreis Straubing-Bogen) eine Tasche gefüllt mit 10.000 mg Testosteronpräparate. Der 28-jährige Rumäne wurde wegen eines Verstoßes gegen das Anti-Doping-Gesetz angezeigt.

Im Rahmen der Kontrollaktion kamen darüber hinaus unter anderem zwei Teleskopschlagstöcke, Schrotpatronen und eine Anscheinswaffe sowie in 11 Fällen geringe Mengen an Betäubungsmittel zum Vorschein.

Ein ukrainisches Pärchen im Alter von 30 und 36 Jahren konnte bei der Kontrollstelle in Hinterschmiding (Landkreis Freyung-Grafenau) die erforderlichen Reisepässe nicht vorlegen. Die beiden wurden zur weiteren Sachbearbeitung an die Bundespolizei übergeben.

Über drei Monate hielt sich ein 39-jähriger Georgier im Bundesgebiet auf. Bei der Kontrolle in Berg (Landkreis Hof) konnte er lediglich seinen Reisepass, nicht aber ein für den Aufenthalt erforderliches Visum vorlegen. Er muss sich nun wegen eines Verstoßes gegen das Aufenthaltsgesetz verantworten und sofort aus Deutschland ausreisen.

Insgesamt wurden im Rahmen der Kontrollaktion 11 Verstöße im Zusammenhang mit dem Aufenthaltsrecht festgestellt. Weitere Anzeigen waren zudem wegen verschiedener Verkehrsdelikte erforderlich.

Darüber hinaus reiste ein 38-jähriger Deutscher mit Wohnsitz in Prag aus Tschechien kommend ein. Er zeigte sich hinsichtlich der zu beachtenden Quarantänevorschriften uneinsichtig und wurde dem zuständigen Gesundheitsamt zur Durchführung der weiteren Maßnahmen gemeldet.
Zudem entdeckten die Beamten auf der Rastanlage „Bayerwald“ an der A 3 (Landkreis Straubing-Bogen) in einem Sprinter mit rumänischer Zulassung vier Hühner. Diese befanden sich in einem Koffer auf der Ladefläche und waren mit einem Seil aneinander gebunden. Für die Tiere war weder Wasser noch Futter vorhanden. Diese wurden nach Verständigung des zuständigen Veterinäramtes sichergestellt und in ein nahe gelegenes Tierheim verbracht. Der 49-jährige Rumäne gab an, die Tiere zum Verzehr dabei gehabt zu haben. Er muss sich nun wegen Verstöße gegen tierschutzrechtliche Bestimmungen verantworten.


Quellenangaben

Polizeipräsidium Niederbayern



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