Bayernweite Schwerpunktaktion „Motorradsicherheit“ 2019 - Über 950 „Motorisierte Zweiradfahrer&ld

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02.08.2019 08:45 Uhr
Straubing
NIEDERBAYERN. Im Rahmen des Verkehrssicherheitsprogramms 2020 „Bayern mobil – sicher ans Ziel“ fand im gesamten Monat Juli die bayernweite Schwerpunktaktion Motorradsicherheit statt. Unter dem Motto „Sicher und fair im Straßenverkehr“ stellt der „Motorisierte Zweiradverkehr“ ein Schwerpunktthema dar. Mit den Verkehrskontrollen soll vor allem die „Motorradsicherheit“ verbessert, aber auch gegen die besondere Lärmbelastung durch manipulierte Motorräder vorgegangen werden.

Nachdem die Kontrolle „Motorisierter Zweiräder“ Fachwissen voraussetzt, wurden die Polizeibeamten im Vorfeld der Schwerpunktaktion durch Spezialisten eingehend in Theorie und Praxis beschult.

Von den 953 kontrollierten Motorrädern mussten 235 beanstandet werden. Bei 33 erlosch die Betriebserlaubnis, bei 35 wurde die Weiterfahrt untersagt. Hintergrund waren hierbei überwiegend unzulässige Umbauten an den Bremsen, Auspuffanlagen und besonders erschreckend die hohe Anzahl an mangelhafter Bereifung.

Wie z.B. beim Fahrer einer KTM aus Tschechien, dessen Ausflugsfahrt in Niederbayern beendet wurde. Hier war der Reifen fast komplett heruntergefahren. Zudem waren seine Bremshebel zu kurz und ohne jegliche Prüfkennung. Der Fahrer musste sein Motorrad beim KTM-Händler stehen lassen. Er bezahlte vor Ort eine Sicherheitsleistung in Höhe von 200,-- Euro. Für Motorräder gilt eine Mindestprofiltiefe von 1,6 mm, bei Leichtkrafträdern, Kleinkrafträdern und Mofas reicht laut Gesetz eine Profiltiefe von 1,0 mm aus. Empfohlen werden mindestens 2,0 mm.

Aber auch der Umbau der Bremsen kann zu weitreichenden Folgen führen. Bei den Kontrollen durch die Polizeibeamten wurden insgesamt fünf unzulässige Bremsanlagen festgestellt. Das heißt, z.B. der Originalbremshebel wurde durch einen Bremshebel ausgetauscht, der die Festigkeitsprüfung nicht bestanden hat und somit für den Straßenverkehr nicht zugelassen wurde. Im Falle eine Vollbremsung besteht die Gefahr, dass dieser Bremshebel bricht, was dem Motorradfahrer das Leben kosten kann.

Auffällig waren auch zwei alkoholisierte Fahrzeugführer. Bei einem Pkw-Fahrer wurde ein Alkoholwert von 2,4 ‰, bei einem Motorradfahrer ein Wert von 1,7 ‰ festgestellt. Fünf „Motorisierte Zweiradfahrer“ wurden ohne die erforderliche Fahrerlaubnis angehalten. Ihnen droht nun ein Strafverfahren wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis.

Im Jahr 2018 kam es auf Niederbayerns Straßen zu 1062 Verkehrsunfällen unter Beteiligung von Motorradfahrern. Dabei wurden 996 (2017: 951) Personen verletzt und 22 (2017: 18) getötet. Rund die Hälfte der Unfälle sind von Motorradfahrern selbst verursacht worden. Individuelle Fahrfehler und überhöhte bzw. nicht angepasste Geschwindigkeit stellten die Hauptunfallursachen beim Motorradfahrer dar.

Bereits im 1. Halbjahr 2019 ereigneten sich 405 Verkehrsunfälle mit „Motorisierten Zweiradfahrern“ im Bereich Niederbayern. Dabei wurden 371 Motorradfahrer verletzt und sieben getötet.


Quellenangaben

Polizeipräsidium Niederbayern



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