Holetschek: Meilenstein bei digitaler Vernetzung von Reha-Einrichtungen erreicht – Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister: Pilotprojekt ist bundesweiter Vorreiter beim Anschluss an die Telematikinfrastruktur

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26.05.2022 07:15 Uhr
München

Bayern hat einen wichtigen Meilenstein bei der Digitalisierung von Reha-Einrichtungen erreicht. Darauf hat Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek am Donnerstag in München anlässlich des erfolgreichen Anschlusses von zwei Reha-Einrichtungen an die Telematikinfrastruktur hingewiesen. Er betonte: „Wir machen unsere bayerischen Reha-Einrichtungen fit für die Zukunft und nutzen auch hier die Chancen der Digitalisierung. Unser Pilotprojekt ermöglicht nun auch Reha-Einrichtungen den sicheren Datenaustausch über die Telematikinfrastruktur, wie er in Arztpraxen und Krankenhäusern bereits Standard ist. Damit sind wir deutschlandweit Vorreiter!“

Holetschek ergänzte: „Unser Ziel ist es, alle an der Rehabilitation beteiligten Akteure digital zu vernetzen. Damit können wir die Vor- und Nachsorge von Reha-Patientinnen und -Patienten und damit die gesamte Versorgung deutlich verbessern. Wir wollen Bayern mit seinen traditionsreichen Kurorten und Heilbädern zum Wegbereiter für innovative Lösungen im Bereich der medizinischen Rehabilitation machen.“

Im bayerischen Forschungsprojekt „Digitales Rehabilitationskonsil mit Anbindung an die Telematikinfrastruktur“ (kurz: Reha-/TI-Konsil) wurden zwei Reha-Einrichtungen an die Telematikinfrastruktur angeschlossen und die Anwendung KIM (Kommunikation im Medizinwesen) erfolgreich getestet. Die Einrichtungen gehören damit bundesweit zu den ersten Einrichtungen mit Anschluss an die Telematikinfrastruktur im Sektor Rehabilitation- und Vorsorgekliniken.

Die Telematikinfrastruktur (TI) ist ein in sich geschlossenes und geschütztes Netz – sozusagen eine „Datenautobahn“, die alle Akteure im Gesundheitswesen verbindet und den hochsicheren Austausch gesundheitsbezogener Daten ermöglicht.

Holetschek unterstrich: „Die neuen Möglichkeiten sollen helfen, Abläufe zu vereinfachen – beispielsweise wenn Entlassbriefe künftig digital vom Krankenhaus in die Reha-Einrichtung und weiter in die Arztpraxis vor Ort übermittelt werden können. Um Arbeitsabläufe zu vereinfachen, sollen in den Reha-Einrichtungen auch Anwendungen wie die elektronische Patientenakte, das elektronische Rezept oder der elektronische Medikationsplan zur Verfügung stehen.“

Der Freistaat Bayern unterstützt das Projekt Reha-/TI-Konsil mit rund 434.000 Euro. Es wird von der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (OTH, Prof. Georgios Raptis vom eHealth Labor und Prof. Sonja Haug vom Institut für Sozialforschung und Technikfolgenabschätzung) und dem Unternehmen Monks Ärzte-im-Netz GmbH umgesetzt wird.

Das Forschungsprojekt umfasst insgesamt drei Bausteine: Erster Bestandteil ist die inzwischen erfolgreich umgesetzte, modellhafte Anbindung von Reha-Einrichtungen an die TI als „Best Practice“ für Einrichtungen in ganz Bayern. Weitere Einrichtungen in den Projektstandorten Bad Kötzting, Bad Gögging und Bad Kissingen werden folgen. Alle Ergebnisse fließen in einen Leitfaden ein.

Auch der zweite Baustein – eine repräsentative Bestandsaufnahme des Digitalisierungsgrades der Reha-Einrichtungen in Bayern und Handlungsempfehlungen für den zukünftigen Ausbau der Digitalisierung – ist bereits umgesetzt. Die Rückmeldungen zeigen, dass die Mehrheit der Einrichtungen bei der Umsetzung der Digitalisierungsstrategie noch am Anfang steht. Auch die Finanzierung der Digitalisierung sehen die Rehabilitationseinrichtungen als Herausforderung. Gleichwohl verknüpfen viele Einrichtungen mit der Digitalisierung die Hoffnung auf Erleichterungen und Vereinfachungen, die zu Qualitäts- und Effizienzsteigerungen führen.

Als dritter Baustein wird derzeit ein Reha-Konsil erprobt. Darunter versteht man eine Videoberatung zwischen den behandelnden Ärztinnen und Ärzten in der Reha-Einrichtung sowie der behandelnden Hausärztin bzw. dem behandelnden Hausarzt auf Grundlage einer digitalen Reha-Akte. Das gesamte Projekt läuft noch bis 31.07.2022.

Das bereits angelaufene Anschlussprojekt „Ausbau der Digitalisierung bayerischer Reha-Einrichtungen durch Vernetzung mit Akut-Krankenhäusern über die Telematikinfrastruktur“ (kurz: Reha-TI-Netzwerk II) wird im Zeitraum vom 01.05.2022 bis 30.04.2024 ebenfalls von der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (OTH) und dem Unternehmen Monks Ärzte-im-Netz GmbH erarbeitet und erhält eine Förderung in Höhe von rund 450.000 Euro.

Weitere Informationen zum Gesamtprojekt unter https://rehakonsil.rchst.de/ sowie zur Erfassung und Evaluierung des Digitalisierungsgrades bayerischer Rehabilitationseinrichtungen unter https://doi.org/10.13140/RG.2.2.20714.39361 sowie eine Kurzfassung unter https://doi.org/10.13140/RG.2.2.32458.44484.

Der Beitrag Holetschek: Meilenstein bei digitaler Vernetzung von Reha-Einrichtungen erreicht – Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister: Pilotprojekt ist bundesweiter Vorreiter beim Anschluss an die Telematikinfrastruktur erschien zuerst auf Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege.



Quellenangaben

www.stmgp.bayern.de/



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