Bayerns Naloxon-Modellprojekt für Opioidabhängige war erfolgreich – Holetschek stellte gemeinsam mit der Bundes-Drogenbeauftragten Daniela Ludwig den Abschlussbericht vor – Nasenspray als Rettung in 92 Drogennotfällen

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09.09.2021 11:30 Uhr
München

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek hat am Donnerstag in München gemeinsam mit der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Daniela Ludwig, den Abschlussbericht des im Oktober 2018 gestarteten Modellprojekts „BayTHN – Take-Home-Naloxon“ vorgestellt. Der Minister betonte: „Das Nasenspray Naloxon kann im Notfall Leben retten: Bei richtiger Anwendung wirkt es schnell und kann die Wirkung von Opioiden vorübergehend ganz aufheben. Unser erfolgreiches Projekt ist deshalb ein wichtiger Baustein im Kampf gegen den Drogentod. In 176 Notfallschulungen haben so insgesamt 537 Menschen den richtigen Umgang mit dem Nasenspray Naloxon gelernt.“

Holetschek erläuterte: „Im Laufe der Projektzeit sind insgesamt 92 Drogennotfälle dokumentiert worden, bei denen das lebensrettende Medikament Naloxon von Schulungsteilnehmern erfolgreich eingesetzt wurde. Somit konnten wir durch das Modellprojekt Take-Home-Naloxon Opioidabhängige zielgerichtet unterstützen und eine wichtige Schutzmöglichkeit gegen den Drogentod bieten.“

Der Minister fügte hinzu: „Vor dem Projekt wurde Naloxon nur von Ärztinnen und Ärzten verabreicht. Schätzungen zufolge sind aber bei einer Überdosierung in zwei von drei Fällen andere Menschen anwesend, die helfen könnten. Durch das Notfallkit und die Notfallschulungen sind die Teilnehmer für den Ernstfall gewappnet. Das bayerische Gesundheitsministerium förderte das Projekt mit rund 300.000 Euro.“

Holetschek betonte: „An dieser Stelle danke ich allen, die sich an dem Projekt beteiligt haben und zum Gelingen beigetragen haben.“ Das bayerische Naloxon-Projekt wurde federführend von der Universität Regensburg in Kooperation mit der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Universität Bamberg umgesetzt. Beteiligt waren zudem verschiedene Einrichtungen der bayerischen Suchthilfe an den fünf Standorten Regensburg, München, Nürnberg, Ingolstadt und Augsburg.

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung ergänzte: „Bei einer Überdosierung geht es um Leben und Tod. Naloxon Nasenspray ist ein einfach anzuwendendes Mittel, um schnell erste Hilfe zu leisten. Das beweisen die 92 erfolgreichen Einsätze. Der Bund hat deswegen Mittel in die Hand genommen, um bundesweit die Anwendung und den geschulten Umgang mit dem lebensrettenden Nasenspray Naloxon zu fördern. Unser gemeinsames Ziel ist es, die jährliche Zahl der an Drogen verstorbenen Menschen unbedingt zu reduzieren. Dabei kann und wird der geschulte Umgang mit Naloxon eine wertvolle Unterstützung sein!"

Im vergangenen Jahr lag die Zahl der Drogentoten in Bayern bei 248. Im Jahr 2019 waren es 263. Der Freistaat investiert jährlich rund 8 Millionen Euro in Suchtprävention und -hilfe.

Holetschek unterstrich: „Mein Ziel ist, dass die Zahl der Drogentoten in Bayern sinkt. Dabei ist ein spezialisiertes Angebot für Drogenkonsumenten wichtig, das die Betroffenen in ihren verschiedenen Lebenslagen gezielt erreicht und ihnen hilft. Deshalb befürworte ich die Anstrengungen des Bundes, ein Anschlussprojekt zu etablieren. Wir werden unterstützen, dass in Bayern weitere Naloxon-Schulungen durchgeführt werden. Die Rahmenbedingungen hierfür werden derzeit mit den Wohlfahrtsverbänden abgesteckt.“

Der Beitrag Bayerns Naloxon-Modellprojekt für Opioidabhängige war erfolgreich – Holetschek stellte gemeinsam mit der Bundes-Drogenbeauftragten Daniela Ludwig den Abschlussbericht vor – Nasenspray als Rettung in 92 Drogennotfällen erschien zuerst auf Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege.



Quellenangaben

www.stmgp.bayern.de/



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